Inflation: Tipps für den Einzelhandel

Kriege, Krisen und andere Katastrophen: Das Jahr 2023 ist noch jung, bringt aber bereits zahlreiche Herausforderungen mit sich. Neben steigenden Energiekosten ist vor allem die Inflation ein Thema, dem sich Existenzgründer und Ladeninhaber stellen müssen. Diese stieg Ende 2022 auf ein Rekordhoch von 10,4 Prozent und bleibt auf einem konstant hohen Niveau. Und wie das mit steigenden Preisen so ist – sie verderben den Kunden die Kauflaune. Verständlicherweise. Als Geschäftsinhaber oder Einzelhändler bist Du der Inflation dennoch nicht hilflos ausgeliefert.

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Datum
3/3/2023
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Was ist eine Inflation?

Bei einer Inflation vermindert sich der Geldwert. Das allgemeine Preisniveau steigt und Rohstoffe, Waren oder Dienstleistungen kosten deutlich mehr. Entsprechend weniger Geld geben die Menschen aus – auch im Einzelhandel. Die Gründe für eine Inflation sind vielfältig. Die aktuelle Inflation etwa hat ihre Ursachen im Ukraine-Krieg, knappen Rohstoffen und den hohen Energiepreisen.

Wie entwickelt sich die Inflation?

Im Dezember 2022 betrug die Inflation 10,4 Prozent. Ein Rekordwert, der zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht wurde. Und: Die Inflation schwächt sich seither ab, bleibt aber entgegen vieler Prognosen weiter hoch. So hatten Ökonomen mit einer deutlich schnelleren Erholung gerechnet, mussten zu Beginn des Jahres aber nun eine erneute Steigerung gegenüber dem Vormonat auf 8,7 Prozent vermelden.

Inflationsrate in Deutschland von Januar 2022 bis Januar 20231

Welche Auswirkungen hat die Inflation auf den Einzelhandel?

Das Jahr 2022 hat der Wirtschaft nicht nur eine Rekordinflation, sondern auch Rekordumsätze beschert. Klingt paradox, lässt sich aber leicht erklären. Denn die Erlöse im Einzelhandel lagen zwar 8,2 Prozent über denen des Vorjahres – rechnet man aber die Preiserhöhungen heraus, die der Einzelhandel vorgenommen hat, bleibt ein Minus von 0,3 Prozent2.

„Die steigende Inflation schmälert die Kaufkraft der Kundinnen und Kunden massiv. Gleichzeitig geraten die Gewinne der Unternehmen durch stark steigende Kosten unter Druck.“3
- HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth

Da sich an den Ursachen der Inflation wie dem Krieg in der Ukraine und knappen Rohstoffen nichts geändert hat, blick der Handelsverband Deutschland (HDE) entsprechend pessimistisch in die Zukunft. Aber welche Auswirkungen hat die Inflation ganz konkret auf den Einzelhandel?

Steigende Preise: Mit den hohen Produktionskosten verteuert sich auch der Einkauf der Waren. Nicht immer kann diese Preissteigerung an die Kunden weitergegeben werden. Geschäftsinhaber müssen daher teilweise auf Rücklagen zurückgreifen oder ihre Gewinnerwartung zurückschrauben.

Starke Umsatzeinbußen: Einige Branchen haben besonders mit der Inflation zu kämpfen. So ging der Umsatz im Buchhandel im Vergleich zum Vorjahr 2022 um 21 Prozent zurück. Spielwarengeschäfte verzeichneten 17,5 weniger Umsatz und Schuhläden immerhin 4,9 Prozent. Betroffen sind vor allem Geschäfte im stationären Einzelhandel, die ihren Laden in den Einkaufsstraßen der Innenstädte haben.

Mehr Insolvenzen: Wenn die Preise steigen, werden viele nicht lebensnotwenige Anschaffungen zurückgestellt. Das heißt: Die Konsumenten kaufen vor allem Nahrungsmittel und andere essenzielle Produkte. Für Waren wie Dekoartikel oder Kosmetik wird hingegen weniger Geld ausgegeben. 2022 mussten daher gerade all jene Geschäfte Insolvenz anmelden, die keine Rücklagen gebildet hatten.

Gegen die Inflation selbst kann der Einzelhandel wenig unternehmen. Du als Geschäftsinhaber oder Ladenbesitzer hast dennoch einige Möglichkeiten, um die Auswirkungen der Inflation abzufedern.

Inflation: Wie kann der Einzelhandel reagieren?

Als Selbstständiger bist Du es gewohnt, den Erfolg Deines Geschäfts selbst in die Hand zu nehmen. Auch während einer Inflation solltest Du nicht wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange hocken, sondern aktiv werden. Mit unseren Tipps und ein wenig Glück kommst Du am Ende gestärkt aus der Krise und Dein Geschäft ist gesünder und profitabler als je zuvor.

Inflation: Tipps für Geschäftsinhaber und Ladenbesitzer

  • Preissteigerungen weitergeben: Zugegeben – diese Methode ist simpel und nicht gerade beliebt. Dennoch solltest Du steigende Einkaufspreise so weit wie möglich an die Kunden weitergeben. Denn dies ist oft die einzige Option, um die Qualität Deines Angebots hochzuhalten und wirtschaftlich zu überleben. Als Unternehmer musst Du zwar kein Krisengewinnler sein, bist aber ebenso wenig eine gemeinnützige Stiftung. Letztendlich haben auch Deine treuen Kunden nichts davon, wenn Du Insolvenz anmelden musst. Höhere Preise in moderater Form an die Kunden weiterzugeben, ist daher sinnvoll und auch moralisch völlig in Ordnung.
  • Übersicht behalten: Als Geschäftsinhaber solltest Du Deine Einnahmen und Ausgaben stets im Blick haben. Möglich wird dies durch ein modernes Kassensystem, das alle Daten übersichtlich aufbereitet. Unsere Empfehlung: Setze auf ein digitales Kassensystem, das rechtskonform und komfortabel zugleich ist. Das Kassensystem von LocaFox etwa bietet Dir umfangreiche Statistiken, Analysen und Berichte. Ein Bonjournal ist hier ebenso integriert wie das Kassenbuch oder eine Umsatzübersicht für gleich mehrere Tage zugleich. Auch Statistiken zum Warenbestand oder der Absatzmenge können abgerufen werden. So weißt Du genau, welche Zahlen Dein Unternehmen schreibt. Diese Übersicht ist in Krisenzeiten und während einer Inflation ein unschätzbarer Vorteil und lässt Dich ganz nebenbei ruhiger schlafen.
  • Flexibel bleiben: „Lege nie alle Eier in einen Korb“ – diese alte Weisheit hilft Dir auch während einer Inflation. Denn wenn Du Dich von einem Lieferanten abhängig machst, musst Du Preissteigerungen eventuell mehr oder weniger zähneknirschend hinnehmen. Besser ist es, wenn Du mehrere Partner hast und die Lieferkonditionen vergleichst.
  • Liquidität sichern: Wenn Kunden nicht direkt bezahlen, ist das in wirtschaftlich guten Zeiten meist nur ärgerlich. In einer Krise kann ein Zahlungsrückstand aber in die Insolvenz führen. Schließlich wollen Deine Mitarbeiter, Lieferanten und auch das Finanzamt ihr Geld sehen. Ein gutes Forderungsmanagement und Mahnwesen sind daher gerade während einer Inflation enorm wichtig.
  • Verträge überprüfen: Als Geschäftsinhaber im Einzelhandel hast Du zahlreiche Vertragspartner. Vermieter oder Deine Strom- und Telefonanbieter sind nur drei Beispiele. Überprüfe diese Verträge regelmäßig und überlege, wo sich eventuell nachverhandeln lässt oder günstigere Konditionen möglich sind. So sparst Du auch nach der Inflation jede Menge Geld, das Du in Dein Kerngeschäft investieren oder als Rücklage zur Seite packen kannst.
  • Rücklagen bilden: Nach der Krise ist vor der Krise. Dieser Tipp gilt also nicht nur während einer Inflation, sondern ist zu jedem Zeitpunkt Deiner unternehmerischen Selbstständigkeit wertvoll. Indem Du einen Teil Deiner Gewinne zurücklegst, bildest Du einen finanziellen Puffer für schlechte Zeiten und kannst selbst bei überraschenden Rückschlägen oder Umsatzeinbußen gelassen bleiben. Im Idealfall sparst Du kontinuierlich einen bestimmten Prozentsatz Deiner Gewinne und baust Dir so nach und nach eine feste Rücklage auf.

Inflation und Einzelhandel: Krisen sind kein Dauerzustand

1923 – also kurz nach dem Ersten Weltkrieg – lag die Wirtschaft am Boden. Es entwickelte sich die sogenannte Hyperinflation. Damals verlor das Geld so erheblich an Wert, dass die Menschen Schubkarren mit Banknoten vor sich herschoben und ein Liter Milch 360 Milliarden Mark kostete! Doch bereits wenige Jahre später kam mit den „Goldenen 20ern“ ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung. Die Geschichte zeigt: Selbst heftige Wirtschaftskrisen haben ein Ende und danach geht es schnell wieder bergauf. Wir sind sicher: Auch Du und Dein Unternehmen werden die aktuelle Inflation überstehen – gerne mit uns an Deiner Seite!

1 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/
2 https://www.lkz.de/lokales_artikel,-steigende-preise-bringen-einzelhandel-rekordumsatz-_arid,717328.html
3 https://einzelhandel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=13845

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