Als Geschäftsinhaber oder Unternehmer im Einzelhandel willst Du Deinen Kunden einen optimalen Service bieten. Dazu gehört auch der Bezahlvorgang. Dieser muss schnell, sicher und unkompliziert gestaltet sein. Gleichzeitig brauchst Du eine Lösung, die rechtskonform ist und möglichst wenig Kosten verursacht. Ein modernes und TSE-konformes Kassensystem ist hier nur der Anfang. Mindestens genauso wichtig ist das passende Kartenterminal. Von SumUp über Zettle oder omono bis hin zu herkömmlichen Anbietern findest Du hier jede Menge Lösungen für Dein Geschäft. Aber welches System ist für Dein Business ideal? Wir vergleichen die verschiedenen Kassenterminals mit all ihren Vor- und Nachteilen.
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Baywatch, der Walkman und Handys: Die 90er haben uns vieles geschenkt. Einiges davon ist zu Recht in Vergessenheit geraten. Andere Entwicklungen begleiten uns bis heute. Ein Beispiel ist das bargeldlose Bezahlen, das erstmals 1991 in Deutschland möglich wurde. Seither können wir Münzen und Papiergeld immer öfter im Portemonnaie stecken lassen. Denn EC-Karten, Girokarten und Kreditkarten werden heute flächendeckend als Zahlungsmittel akzeptiert. Und auch das Smartphone wird dank digitaler Wallets zu einer beliebten Alternative.
Das bargeldlose Bezahlen ist kein Trend und kein Hype, der eines Tages wieder verschwindet. Den Beweis liefern Länder wie Schweden oder Finnland. Unsere nördlichen Nachbarn vertrauen längst auf die Kartenzahlung. So werden in Schweden nur noch 9 Prozent1 der Einkäufe im Einzelhandel mit Münzen oder Gelscheinen bezahlt. Einige Geschäfte nehmen Bargeld sogar überhaupt nicht mehr an.
Und in Deutschland? Hier werden nach wie vor 58 Prozent der Bezahlvorgänge mit Münzen oder Scheinen beglichen. Aber: 2017 betrug dieser Anteil noch 74 Prozent2 ! Das bargeldlose Bezahlen wird also auch hierzulande immer wichtiger. Selbst kleine Einkäufe wie die Brötchen beim Bäcker können nun meist mit der Girokarte bezahlt werden. Mittlerweile sind Debitkarten wie die Girocard mit 23 Prozent aller Transaktionen das am zweithäufigsten verwendete Zahlungsmittel. Kreditkarten, die vor allem für das Bezahlen größerer Beträge genutzt werden, machen aktuell 6 Prozent der Transaktionen aus – eine Verdoppelung seit 20173 . Ein Grund für diese Entwicklung ist unter anderem die Corona-Pandemie, die der Digitalisierung und damit auch der Kartenzahlung einen echten Schub verpasst hat.
„Kartenzahlung nicht möglich“ – sollte dieses Schild bei Dir im Geschäft hängen, wird es Zeit für ein Update. Denn wie oben beschrieben, nutzen immer weniger Kunden Bargeld. Kann ein potenzieller Käufer also bei Dir nur mit Münzen oder Scheinen bezahlen, wird er im Zweifel lieber zum Geschäft nebenan gehen. Was bleibt, ist ein genervter Kunde, der seinen Frust mit Freunden und Bekannten teilt. Dass Du keine Kartenzahlung akzeptierst, wird sich daher schnell herumsprechen. So entgeht Dir eine Menge Umsatz. Falls Du also noch kein modernes Kassensystem und kein Kartenterminal verwendest, solltest Du das schnellstmöglich ändern.
Aber was sind Kartenterminals genau? Ganz einfach: Kartenterminals werden auch Kartenlesegeräte genannt. Dabei handelt es sich um ein handliches System, mit dem bargeldlose Transaktionen entgegengenommen werden können. Kartenterminals sind vor allem im Einzelhandel, an Tankstellen oder in Friseursalons im Einsatz. Es gibt hier sehr unterschiedliche Varianten, auf die wir gleich noch näher eingehen.
Nehmen wir ein Beispiel aus dem Einzelhandel – den Floristen. Hat der Kunde sich für einen Blumenstrauß entschieden, geht er damit zur Kasse und möchte bezahlen. Nun wird die Giro- oder Kreditkarte in den Schlitz des Kartenterminals gesteckt und die PIN (Girocard-Verfahren, ehemals EC-Cash-Verfahren) eingegeben. Alternativ kann die Karte auch auf das Gerät aufgelegt (Near Field Communication – NFC) oder per Unterschrift bezahlt werden (gesichertes oder ungesichertes Lastschriftverfahren).
Mit einem Kartenterminal können Zahlungen über eine Bankkarte verarbeitet werden. Das hat einige Vorzüge. So bietest Du Deinen Kunden eine komfortable Alternative zum Bezahlen mit Bargeld. Außerdem akzeptieren die Kartenlesegeräte alle gängigen Karten wie Kredit- oder EC-Karten. Der Bezahlvorgang selbst ist meist auch kontaktlos möglich. Das ist gerade in Pandemie-Zeiten ein echter Vorteil. Und: Du als Verkäufer oder Händler musst deutlich weniger Bargeld bereithalten. Das Diebstahlrisiko sinkt so erheblich.
Mit der wachsenden Beliebtheit des bargeldlosen Bezahlens wächst auch die Zahl der Kartenterminal-Varianten. Mittlerweile gibt es unzählige Modelle auf dem Markt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Wir stellen Dir nun die wichtigsten Terminalanbieter vor und zeigen Dir, welche Unterschiede Du kennen solltest.
Ältere Kartenterminals sind teilweise seit vielen Jahren im Einsatz und werden liebevoll „Knochen“ genannt. Sie sind vor allem in Supermärkten oder kleinen Ladengeschäften zu finden, die wenig moderne Technik verwenden. Herkömmliche Modelle sind daher oft etwas veraltet und verfügen beispielsweise über keine Bluetooth- oder WLAN-Funktion. Dabei können diese sehr praktisch sein, wie wir noch sehen werden.
Zeit, die modernen Varianten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Aus der Vielzahl von Unternehmen und Lösungen haben wir drei ausgewählt, die eine nähere Betrachtung wert sind:
Das britische Unternehmen SumUp wurde ursprünglich von fünf deutschen Gründern ins Leben gerufen. Heute gehört es zu den bekanntesten Terminalanbietern in Europa. Als Händler oder Unternehmen kannst Du mit SumUp Debit- und Kreditkartenzahlungen akzeptieren. Auch Zahlungen über Google Pay oder Apple Pay sind möglich. Kartenterminals von SumUp verfügen über eine Bluetooth-Schnittstelle und können so an ein Kassensystem angebunden werden. Viele Kassenanbieter bieten eine native Schnittstelle zu SumUp an, was eine direkte Verbindung ermöglicht. Das Unternehmen entwickelt verschiedene Terminals, die über unterschiedliche Funktionen verfügen und über eine App gesteuert werden können. Diese Kartenterminals kosten je nach Modell zwischen 40 und 130 Euro. Wenn Du Dich für SumUp entscheidest, kommen 0,9 Prozent Transaktionsgebühren für Zahlungen mit einer Debitkarte sowie 1,9 Prozent Transaktionsgebühren für Zahlungen mit Kreditkarte hinzu. Dafür sparst Du Grundgebühren, die bei herkömmlichen Anbietern meist fester Teil des Pakets sind. Aufgepasst: Bei NFC-Zahlungen werden automatisch die Kreditkartengebühren in Höhe von 2,5 Prozent berechnet, unabhängig von der Kartenart.
Der schwedische Mobile-Payment-Anbieter Zettle ist seit 2018 Teil von PayPal. Das Unternehmen ist aktuell in elf Ländern aktiv und agiert in Deutschland von seiner Zentrale in Berlin aus. Die Kartenlesegeräte sind ab einem Preis von rund 30 Euro erhältlich. Die Transaktionsgebühren liegen etwas höher als bei SumUp. Die Gebühr beträgt hier 0,95 Prozent für ausgewählte Debitkarten beziehungsweise 2,75 Prozent für alle anderen Kreditkarten. Eine fixe Grundgebühr gibt es nicht. Die Kartenterminals von Zettle können auch an einige wenige Kassensysteme über Bluetooth angebunden und per App gesteuert werden. Auch hier ist mit erhöhten Gebühren für NFC-Zahlungen zu rechnen.
Omni-Channel-Paymentlösung für Online- und Offline-Händler – ein etwas sperriger Name, der deshalb omono abgekürzt wird. 2021 in Fürth bei Nürnberg gegründet, hat sich omono gerade im Einzelhandel zu einem beliebten Partner für digitale Zahlungen entwickelt. Aber auch kleine und mittelständische Betriebe, das Handwerk oder Freiberufler nutzen die Kartenterminals von omono. Jede einzelne Komponente, die in den Terminals verbaut wird, ist Made in Germany und der Kundensupport ist in Deutschland ansässig. Kein unwichtiges Detail, da gerade der persönliche Kundenservice eine große Stärke vom omono ist. Defekte Terminals können so werktags innerhalb von 24 Stunden ausgetauscht werden. Die Terminals sind in verschiedenen stationären oder mobilen Varianten erhältlich. Genau wie bei SumUp oder Zettle wird auch hier eine Transaktionsgebühr fällig. Einige Tarifoptionen sind zudem mit einer Grundgebühr verbunden. Da sich die Tarife aber Deinen Umsätzen anpassen, bist Du stets automatisch im günstigsten Tarifsystem. Diese sogenannte Tarifautomatik ist deutschlandweit einmalig und ein gutes Argument für omono. Außerdem bietet omono attraktive Services rund um das Thema Payment an, wie z. B. die Belegarchivierung.
Wir möchten Dir die Entscheidung für oder gegen ein System vereinfachen. In der folgenden Übersicht findest Du deshalb die wichtigsten Eigenschaften der verschiedenen Systeme im Vergleich.
Merkmal: Herkömmliche Anbieter | SumUp | Zettle | omono
Kassenanbindung: ZVT- oder OPI-Schnittstelle | Bluetooth | Bluetooth | ZVT-Schnittstelle
Grundgebühr: Ja | Nein | Nein | Teilweise
Transaktionsgebühr: Ja (Höhe verschieden) | Ja Girocard: 0,9 % Kreditkarte: 1,9 % | Ja Girocard: 0,95 % Kreditkarte: 2,75 % | Ja Girocard: 0,24 % Kreditkarte: 0,99%
Kartenlesefunktion: Chip | Chip/kontaktlos | Chip/kontaktlos | Chip/kontaktlos
Auszahlungen: 2-3 Werktage | 2-3 Werktage / 1 Werktag mit SumUp-Card | 1-2 Werktage |1-2 Werktage
Laufzeit: Fest | Flexibel | Flexibel | Flexibel
Betrachtet man die einzelnen Merkmale und besonders die Kostenstruktur wird klar, dass Neugründer, die noch keinen Überblick über die voraussichtlichen Kartenumsätze haben, mit einer Lösung wie SumUp gut fahren. Bleiben die Kartenumsätze monatlich unter einem Wert von etwa 2.700 Euro, sind diese Systeme auch langfristig die bessere Lösung. Wer mehr Umsatz mit Zahlungen durch Girokarten oder Kreditkarten macht, sollte auf einen Anbieter wie omono vertrauen. Herkömmliche Anbieter kommen meist mit einer Mindestvertragslaufzeit von 2–5 Jahren daher. Dies ist natürlich nur ein erster Überblick. Wenn Du mehr zu den einzelnen Terminalanbietern und Modellen erfahren möchtest, beraten wir Dich gerne persönlich. Vorab aber noch einige Tipps, die Du kennen solltest.
Die hier vorgestellten Kartenterminals sind generell sehr unkompliziert und kaum anfällig für Störungen. Dennoch kann es zu Fehlfunktionen kommen. Denn ob Bluetooth- oder ZVT-Schnittstelle: Eine Garantie für eine stabile Verbindung zur Kasse gibt es nicht und auch die Kartenterminals selbst können abstürzen oder Fehlfunktionen haben. Gerade Terminals, die von Banken oder Sparkassen herausgegeben werden, sind oft Whitelabel-Produkte und verursachen immer wieder Probleme. Gut, wenn Dein Terminalanbieter eine Servicepartnerschaft mit dem Hersteller des Kassensystems hat. omono etwa kooperiert mit LocaFox und bietet seinen Kunden so eine schnelle und zuverlässige Hilfe bei technischen Problemen aller Art. Auch preislich hat das einige Vorteile, wie wir Dir gerne in einem Beratungsgespräch zeigen.
Ein weiteres Thema sind Kosten, die besonders Geschäftsgründer überraschen können. Nur ein Beispiel ist das Disagio. Dabei handelt es sich um eine Servicegebühr, die bei Zahlungen mit Kreditkarten fällig wird. Diese betragen meist zwischen zwei und drei Prozent vom Umsatz. Eine andere Gebühr kommt auf Dich zu, wenn Dein Paymentanbieter kein Clearing vornimmt. Das bedeutet: Anstatt die Zahlungen zu sammeln und dann gebündelt zu überweisen, werden viele kleine Beträge auf das Geschäftskonto übertragen. In diesem Fall wird oft eine Gebühr an die eigene Bank fällig. Die Höhe dieser Gebühr ist von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Übrigens: Auch bei Zahlungen über NFC – also mit Apple Pay oder Google Wallet – können Gebühren fällig werden.
Du kennst nun die wichtigsten Unterschiede zwischen den einzelnen Terminalanbietern. Welche Lösung für Dich ideal ist, hängt von vielen Faktoren ab. Wünscht Du Dir ein sicheres System mit einem persönlichen Kundenservice? Sind die Kosten und Gebühren für Dich entscheidend oder spielen zusätzliche Funktionen wie das Clearing und eine Belegarchivierung eine wichtige Rolle für Deine Entscheidung? Fragen, auf die wir gerne für Dich eine Antwort finden.
Bei LocaFox kennen wir die Anforderungen, vor denen Du als Einzelhändler oder Geschäftsinhaber stehst. Ob SumUp oder omono: Wir bieten Dir neben einer passenden Schnittstelle vor allem flexible Lösungen, mit denen Du Deinen geschäftlichen Erfolg nachhaltig sicherst. Schnell. Sicher. Kompetent.
1 https://www.handelsjournal.de/land-ohne-bargeld.html
2 https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/zahlungsverhalten-in-deutschland-2021-894082
3 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bargeld-bundesbank-studie-zahlungsverhalten-101.html